Bundesgesundheitsminister Spahn rudert bei den Aussagen, wie schnell Deutsche geimpft werden können, deutlich zurück. Noch vor einer Woche behauptete er, dass rund 90% der Impfwilligen bis Mitte Juli eine Impfung erhalten könnten – so äußerte er sich auch öffentlich z.B. in der Talkshow von Anne Will.
Schlägt man heute die „Bild am Sonntag“ auf, liest man, dass Spahn nunmehr nur noch 80% der impfwilligen Erwachsenen bis Mitte Juli als geimpft sieht. Immerhin 10% weniger als noch eine Woche zuvor.
Ab Montag wird nahezu bundesweit die Impfpriorisierung aufgehoben: Ab 7.6.2021 kann sich theoretisch jeder einen Impftermin in Deutschland holen – vorausgesetzt, er findet einen freien Termin und es ist genug Impfstoff da. Und an letzterem dürfte der Impfwunsch bei vielen scheitern.
Nächste Woche gibt es 6,7 Millionen Impfdosen
Geplant sind für nächste Woche insgesamt 6,7 Millionen Impfdosen in der Auslieferung, davon erhalten:
- Betriebsärzte 702.000 Dosen Biontech-Impfstoff
- Arztpraxen 2,6 Millionen Dosen Biontech, 204.800 Dosen AstraZeneca und 513.600 Dosen des Impfstoffs von Johnson&Johnson
- Impfzentren 1,6 Millionen Dosen Biontech, 480.000 AstraZeneca-Dosen und 540.000 Impfdosen Moderna
Die Ärzte haben noch viel zu tun in Deutschland: Immerhin 55% der Einwohner Deutschlands haben noch überhaupt keine Impfung erhalten. Wenn die alle am Montag bei Ärzten oder Hotlines anrufen, um einen Termin zu bekommen, dürfte es zu verstopften Leitungen kommen, – vielen Ärzten graust schon vor der Anrufwelle.