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Letzte Woche wurde ein Student mit Stipendium des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks (ELES) in einem Freiburger Fitnesscenter antisemitisch angegriffen und beleidigt. Verbal und durch Entfernen seiner Kippa-Kopfbedeckung, auf die auch noch gespuckt wurde. Freiburg-Nachrichten hatte über diesen Kippa-Vorfall berichtet.

Als Reaktion darauf lud ELES aktuelle und ehemalige Inhaber eines Stipendiums aller 13 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Begabtenförderungswerke zu einer spontanen Solidaritätsveranstaltung nach Freiburg ein.

180 Gäste kamen zur Freiburger Veranstaltung

Rund 180 Gäste kamen am 09. November 2019 im Neuen Gewerkschaftshaus zusammen. Sie setzten ein Zeichen gegen Antisemitismus und für die plurale Gesellschaft und zeigten ihre Solidarität mit dem betroffenen Studenten Samuel. Zu den Gästen der Veranstaltung gehörten Martin Horn, Oberbürgermeister von Freiburg, sowie Vertreter der Begabtenförderungswerke. Michael Blume, Beauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus, hatte die Schirmherrschaft übernommen. Zum Abschluss feierten die Anweisenden das Ende des Shabbat, Hawdala, angeleitet von Samuel. Samuel betonte in seiner Begrüßung: „Es bedeutet mir sehr viel, hier so viele Mitstipendiatinnen und Mitstipendiaten zu sehen und ich danke Euch für die Unterstützung! Das, was mir passiert ist, ist kein Einzelfall. Wehrt euch, unterstützt andere, zeigt Zivilcourage, wo immer ihr Hass und Gewalt begegnet.“ Dr. Michael Blume versicherte dem betroffenen Stipendiaten seine Solidarität. Blume erklärte: „Ich bin dankbar, dass dieser Vorfall auch als Aufruf zur Solidarität verstanden wurde. Antisemitische Angriffe sind auch, aber nicht nur ein Thema der Polizei, sondern eine Frage des Zusammenhalts der Gesellschaft.“

Blume kündigte an, 2020 mit ELES im Rahmen gemeinsamer, werkübergreifender Veranstaltungen gegen Antisemitismus, Religion- und Menschenfeindlichkeit kämpfen zu werden. Jo Frank, Geschäftsführer von ELES, dankte für die breite Unterstützung: „Dass wir in so kurzer Zeit eine Veranstaltung mit allen 13 Werken organisieren konnten, zeigt, wie gut und eng die Begabtenförderungswerke zusammenarbeiten. Die Werke unterstützen besonders begabte und besonderes engagierte Studierende und Promovierende. Dass so viele dieser jungen Menschen sich mit Samuel solidarisch zeigen beweist, dass sie füreinander und für eine offene Gesellschaft eintreten und Verantwortung übernehmen.“

Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk

Das 2009 gegründete Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk ist eines der dreizehn Begabtenförderungswerke, die vom BMBF unterstützt werden. ELES steht für ein traditionsbewusstes, pluralistisches, weltoffenes und selbstbewusstes Judentum. Das Studienwerk fördert Jüdinnen und Juden aller Denominationen – von orthodox bis liberal, von masorti bis säkular. Bis heute wurden und werden rund 800 jüdische Studierende und Promovierende von ELES gefördert. Das Studienwerk engagiert sich für eine pluralistische Gesellschaft, für die Akzeptanz kultureller, politischer und religiöser Diversität sowie den interreligiösen Dialog.

Foto: © ELES

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Von BSF

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