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Jahrelang hat Russland seine Goldreserven aufgestockt, nun verkauft die Zentralbank Russlands Gold. Offensichtlich spürt man in Moskau doch die Sanktionen, die dazu führen, dass man weniger Gas und Öl verkauft.

Rund 3,6 Tonnen Gold verkauft

Das russische Finanzministerium hat es diese Woche selbst eingeräumt: Man habe 3,6 Tonnen Gold verkauft, um ein Defizit im Staatshaushalt zu decken. Im Haushalt Russlands fehlten alleine im Januar ca. 23 Milliarden Euro.

Einnahmen aus Öl- und Gasverkäufen gehen zurück

Lange Zeit wollte Russlands Präsident Putin dem Volk Glauben machen, dass man aus der „militärischen Spezialoperation“ in der Ukraine Profit schlage und gestärkt hervorgehe. Sanktionen der restlichen Welt würden vor allen Dingen dem Westen schaden. Tatsächlich musste Russland nun aber einräumen, dass man im Januar 2023 im Vergleich zum Januar 2022 rund 46% weniger Einnahmen aus dem Verkauf von Öl und Gas erzielt habe. Auch andere Staatseinnahmen wie z.B. Steuereinnahmen gingen im zweistelligen Prozentbereich zurück. Die Sanktionen des Westens greifen also.

Daher musste man wohl nunmehr Gold aus Zentralbankbeständen verkaufen und die Kreditaufnahme erhöhen. Noch habe man jedoch über 550 Tonnen Gold in den Beständen der Zentralbank, so die Eigenangaben. Stimmt dies, kann Russland noch öfter Gold auf den Markt werfen, um den Krieg in der Ukraine zu finanzieren. Aber auch die Goldverkäufe werden für Russland mit der Zeit schwieriger, da viele westliche Staaten sich verpflichtet haben, keine Goldgeschäfte mit Russland zu machen. Mit massiven Verkäufen Russlands wird dennoch der Goldpreis auch international gedrückt, weil Gold auch über Umwege auf den internationalen Markt gelangt und dort für ein Überangebot sorgt. Aktuell (12.2.2023) bekommt Russland noch rund 1747 Euro für jede Unze (31,1g) Gold. Man darf gespannt sein, wohin der Preis fällt, wenn noch weitere Tonnen Gold auf den Markt geworfen werden.

Bruttoinlandsprodukt in Russland gesunken

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Russlands ist im Jahr 2022 nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) um 3,4% gesunken. Die Sanktionen des Westens machen Russland also in der Tat deutlich zu schaffen. Experten rechnen auch für 2023 mit einem weiteren Fallen des BIPs in Russlands. Im russischen Staatshaushalt steigen aktuell die Ausgaben massiv (59% höher als im Vorjahr), während die Einnahmen massiv sinken. Das dürfte zu Problemen führen, die Putin nur schwer lösen kann.

Von BSF

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