Der 30-Jährige, der das 14 Jahre alte Mädchen Ayleen aus Gottenheim bei Freiburg umgebracht hat, hat nunmehr auch vor dem Landgericht in Gießen die Tat gestanden. Die Ermittler hatten Jan P. Mord, Nötigung und versuchte Vergewaltigung vorgeworfen. Der Verteidiger des Angeklagten versuchte vor Gericht gar nicht die Tat zu leugnen, was angesichts der Indizien und eines früheren Geständnisses auch schwierig gewesen wäre, versuchte aber die Tat zu relativieren und als während eines Streits mit dem Mädchen geschehene Tat abzutun.

Mehrere Tausend Nachrichten ausgetauscht

Ayleen und ihr späterer Mörder hatten vor der Tat mehrere Tausend Nachrichten über Messengerdienste ausgetauscht, mit teils stark sexualisiertem Inhalt. Von Nacktbildern und Masturbationsfotos, die der Täter gefordert habe, war die Rede. Der Täter habe schließlich auch damit gedroht, ihm zugängliche Bilder Verwandten zu zeigen und habe damit das Mädchen erpresst, so der Oberstaatsanwalt Thomas Hauburger.

Tod am Teufelsee

Der Täter hatte das Mädchen im Sommer mit seinem Auto in Gottenheim abgeholt und in ein Waldstück in der Nähe von Langgöns bei Gießen gebracht. Nach versuchter Vergewaltigung auf einer Bank habe er sie erwürgt und mit dem Auto zum Teufelsee in der Nähe von Echzell gebracht. Dort (im Wetteraukreis) habe man später auch die Leiche gefunden. Der Täter gab vor Gericht an, dass er das Mädchen im Streit getötet habe, weil sie ihn provoziert und beleidigt habe.

Bereits vorher in der Psychiatrie

Ayleens Mörder war bereits vor der Tat jahrelang in der Psychiatrie untergebracht – Sexualdelikte waren der Grund. Die Führungsaufsicht nach der Entlassung endete Anfang 2022. Der Täter gab vor Gericht an, er sei als Kind selbst missbraucht worden, seine Geschwister auch. Sein Bruder habe schließlich Selbstmord begangen. Der Täter aus habe auch andere minderjährige Mädchen zum Schicken von Nacktfotos aufgefordert, so die Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft. Fragen werde der Täter im Prozess nicht beantworten, ließ sein Verteidiger wissen. Die als Nebenkläger im Prozess auftretenden Eltern werden am kommenden Montag (19.7.2023) vor Gericht als Zeuge auftreten. Dann wird die Mutter die Gelegenheit haben, Jan P., der ihre Tochter getötet hat, persönlich in die Augen zu schauen.

Von BSF

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