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Die Bundesregierung will in Deutschland den anonymen Edelmetallkauf erschweren: Kann man aktuell noch bis 10.000 Euro anonym Edelmetalle kaufen, z.B. Gold oder Silber, soll man sich ab 1.1.2020 dafür ausweisen müssen und der Verkäufer soll die Ausweisdaten festhalten. Staatliche Behörden haben ein Einsichtsrecht in die Aufzeichnungen der Goldverkäufer, unabhängig davon, ob es sich um Kreditinstitute oder private Edelmetallhändler handelt.

Gold populär in Deutschland

Die Deutschen gehören gemäß einer Auswertung des World Gold Council (WGC) in Europa zu den stärksten Goldkäufern. Seit der Lehman-Krise kaufen Deutsche vermehrt Gold, gerne auch für mehrere tausend Euro. Das scheint der Regierung ein Dorn im Auge zu sein.

Aus für größere Tafelgeschäfte

Die sogenannten Tafelgeschäfte, d.h. Verkauf von Waren gegen Bargeld – ohne Aufzeichnung der Käuferdaten, werden damit deutlich eingeschränkt. Noch soll die Grenze für 2000 Euro nur beim Verkauf von Edelmetallen gelten, regelt ein Referentenentwurf. Für alle anderen Güter gilt die Grenze von 10.000 Euro. Darüber muss man sich ausweisen (z.B. beim Gebrauchtwagenkauf).

Bargeldgrenzen gibt es schon in Italien und Frankreich

In Italien hat man vor einiger Zeit bereits eine Bargeldgrenze für alle Güter von 1000 Euro eingeführt, die aber nach Protesten von Hoteliers und Handel schnell wieder auf 3000 Euro erhöht worden ist. In Italien darf niemand etwas von einem gewerblichen Käufer über 3000 Euro kaufen und bar bezahlen. Dazu bedarf es einer Genehmigung einer extra dafür geschaffenen Stelle, die schriftlich eingeholt werden muss. Teurere Hotels mit betucher Klientel haben manchmal Mühe, dies ihren ausländischen Gästen zu erklären, die mit dicken Bündeln voller Geldscheine den Urlaub antreten wollen.

In Frankreich gilt beim Edelmetallkauf schon die 1000-Euro-Grenze, weswegen zahlreiche französische Edelmetallkäufer im deutschen Grenzgebiet, wo aktuell noch eine 10.000 Euro-Grenze für Edelmetalle gilt, einkaufen.

Die Bundesregierung gibt an, damit eine EU-Richtlinie (2018/843) umzusetzen, die bis 10.1.2020 umgesetzt werden müsse. Überdies habe eine Risikoanalyse ergeben, dass Gold häufig zur Geldwäsche genutzt werde. Der deutsche Edelmetall- und Münzhandel bestreitet dies, ebenso Banken, die im Edelmetallsektor tätig sind. Goldkäufe seien aktuell fast ausnahmslos Menschen, die ihr Vermögen im Umfeld von Nullzinsen so anlegen wollen, dass zukünftig kein Wertverlust eintritt.

Von BSF

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