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Der illegale Welpenhandel in Deutschland nimmt zu und fällt auch im Raum Freiburg auf. In ganz Deutschland sind alleine in der ersten Jahreshälfte schon 179 Fälle mit 1307 Tieren (!) aktenkundig geworden. Das ist ein mehr als trauriger Rekordwert.

In Coronazeiten haben viele gerne einen vierbeinigen Begleiter

In Coronazeiten wurde das Problem noch größer, da offenbar viele – mangels anderer Kontakte – wenigstens einen vierbeinigen Begleiter haben wollten. Über das Internet werden oft zu günstigen Preisen Welpen aus fragwürdiger Quelle und mit fragwürdigem Gesundheitszustand angeboten – billiger als beim seriösen Züchter. Übergeben werden die Welpen dann auf Autobahn- oder Supermarktparkplätzen von Kofferraum zu Kofferraum.

Manchmal kommen Welpen auch aus dem Ausland über einen Kofferraumtransport ungenehmigt und ungeimpft nach Deutschland, werden der Mutter zu früh weggenommen und sind dann auch oft unterernährt oder gar krank.

Teilweise Tollwutgefahr

Abgesehen davon, dass dies moralisch fragwürdig sein mag und gesetzlich verboten ist, können solche Tiere auch Viruserkrankungen haben, die für den Menschen gefährlich sind, z.B. auch Tollwut. Über den Speichel kann sich die Krankheit dann vom Welpen auf den Menschen übertragen. Ein Biss ist dazu entgegen landläufiger Meinung gar nicht notwendig.

Veterinäramt rät zur Vorsicht

Das für Freiburg zuständige Veterinäramt berichtet von einer zunehmenden Anzahl an Fällen auch in Freiburg und rät zur Vorsicht. Worauf beim Welpenkauf zu achten ist, kann man u.a. auf der Seite des Landwirtschaftsministeriums einsehen: Stopp dem illegalen Welpenhandel

Welpen sollte man nur kaufen:

  • vor Ort beim Züchter oder aus dem Tierheim
  • wenn das Muttertier anwesend ist und gesehen werden kann
  • wenn das Tier geimpft und entwurmt ist
  • wenn das Tier älter als 8 Wochen ist
  • wenn man sich vorher gut informiert hat

Keinesfalls sollte man unüberlegt spontan einen Welpen kaufen.

Was man beim Welpenkauf beachten sollte:

  1. Verweigert der Züchter, dass Sie das Muttertier sehen können, sollten sie nicht kaufen
  2. Kaufen Sie vor Ort beim Züchter und schauen sich dort die Verhältnisse an. Lassen Sie sich nicht auf eine Lieferung zu Ihnen ein.
  3. Schauen Sie sich auch den Wurfbereich an. Dort, wo die Welpen aufwachsen. Ist das dort sauber und regt zum Spielen an?
  4. Kann das korrekte Alter der Welpen angegeben werden? Nach deutscher Tierschutz-Verordnung dürfen Welpen erst nach 8 Wochen von der Mutter und den Geschwistern getrennt werden. Für Welpen aus dem EU-Ausland gilt sogar ein Alter von 15 Wochen. Ein seriöser Züchter hält das ein.
  5. Stimmt der gesundheitliche Zustand? Ein Welpe sollte nach 8 Wochen geimpft sein gegen: Staupe, Parvovirose, Leptospirose. In Deutschland ist eine Tollwutimpfung nach 12 Wochen möglich.
  6. Importierte Welpen benötigen zwanghaft einen EU-Heimtierausweis aus dem Ursprungsland und ein amtliches Gesundheitszeugnis. Überdies benötigen sie einen Mikrochip. Bei Welpen aus deutscher Zucht ist das nicht erforderlich.
  7. Als gewerbsmäßig gilt eine Zucht bei mehr als drei Würfen im Jahr oder drei fortpflanzungsfähigen Hündinnen. Dazu braucht ein Züchter dann die Erlaubnis der Veterinärbehörde. Ggf. danach fragen.
  8. Kaufen Sie Welpen nur mit einem schriftlichem Kaufvertrag. Ein seriöser Züchter wird dies ohnehin machen wollen. Darin sollte Name und Adresse des Züchters benannt sein.

Illegalen Welpenhandel melden

Wem in Freiburg ein Welpenhandel auffällt, der illegal zu sein scheint, der kann diesen der Veterinärbehörde unter Tel. 0761-201-4965 melden.

Von BSF

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