Alzheimer Demenz SeniorenAlzheimer Senioren Demenz

Was viele schon vermutet haben, wurde jetzt in einer Studie nachgewiesen: Wer körperlich sehr aktiv ist, erkrankt deutlich seltener an Alzheimer, bzw. Demenz!

Eine neue Studie des Deutschen Zentrums für neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und der Universitätsmedizin Greifswald liefert dafür Belege. Die Daten von mehr als 2000 Erwachsenen wurden in der Studie ausgewertet. Die Studie wurde u.a. im Fachjournal Mayo Clinic Proceedings veröffentlicht.

Gegen Demenz gibt es bisher kein Medikament, welches sicher und hundertprozentig heilt, weswegen die Forschung zu Maßnahmen, wie man den Eintritt von Demenz vermeiden oder auch nur verzögern kann, immens wichtig ist.

Wenig Bewegung ist ein Risikofaktor für Demenz

Wer sich wenig bewegt, wird deutlich wahrscheinlicher an Demenz erkranken als z.B. Menschen, die häufig Sport machen. Professor H.-J. Grabe, Forschungsgruppenleiter der DZNE und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Uni Greifswald bezeichnet ‚körperliche Inaktivität als Risikofaktor für Demenz‘.

Körperliche Fitness oder gar regelmäßiger Sport scheinen dagegen vorbeugende Wirkung zu haben. Darauf deuten gleich mehrere Studien hin.

SHIP-Studie an 2.103 Menschen

Im Rahmen der SHIP-Studie (Study of Health in Pomerania) wurden 2.103 Probanden im Alter zwischen 21 und 84 Jahren ausgewertet. U.a. mussten Belastungstests auf Ergometern sowie MRT-Messungen zur Gehirnuntersuchung vorgenommen werden. Untersuchungen der ein- und ausgeatmeten Luft unter Höchstbelastung dienten der Messung der maximalen Sauerstoff-Aufnahme. Im Test konnte nachgewiesen werden, dass es einen deutlich statistisch messbaren positiven Zusammenhang zwischen körperlicher Leistungsfähigkeit und Hirnvolumen gibt. Je grösser die körperliche Fitness war, desto größer war auch das Hirnvolumen. Dies galt auch für den Bereich des Hirns, der für Gedächtnis sowie emotionales oder belohnungsbezogenes Verhalten von Bedeutung ist. Die sog. Hippocampus-Hirnregion war bei körperlich aktiven Menschen deutlich größer als bei inaktiven, bzw. weniger fitten Personen.

Eine der umfangreichsten Studien zum Thema Demenz

Die in Mecklenburg-Vorpommern vorgenommene Studie gilt weltweit als eine der umfangreichsten zu diesem Thema und stützt die These, dass die sog. kardiorespiratorische Fitness zu einem verlangsamten altersbedingten Abbau der Hirnmasse beitragen kann.

Professor Grabe rät zu Sport

Professor Grabe, der die Studie maßgeblich mitgeleitet hat, rät daher zu Sport, auch wenn er die Studienergebnisse nur als Belege, nicht aber als Beweis für die These sieht, dass Sport den Eintritt von Demenz verzögern kann. Da in der Studie der Zusammenhang zwischen körperlicher Fitness und Hirnvolumen nicht nur bei jungen Menschen, sondern auch bei älteren Probanden festgestellt wurde, besteht Anlass zu der Annahme, dass Sport auch dann hilft, wenn man erst im Alter damit beginnt. Sport könne möglicherweise dazu beitragen, Hirnmasse zu erhalten und damit möglichst lange geistig fit zu bleiben.

In anderen Studien wurde Schlafdefizit als schädlich festgestellt

In anderen Studien (an Mäusen) wurde festgestellt, dass die für Alzheimer typischen Ablagerungen (Beta-Amyloide) im Schlaf doppelt so schnell abtransportiert werden wie während der Wachphasen. Daraus schlussfolgerte man, dass Personen mit Schlafstörungen oder zu wenig Schlaf ein deutlich erhöhtes Risiko für Alzheimer haben.

Fazit: Ausreichend Sport und viel Schlaf

Fazit aus den verschiedenen Studien: Wer sich fit hält, ausreichend Sport macht oder sich sonstwie regelmäßig ausreichend bewegt und lange genug schläft, erkrankt deutlich seltener oder mindestens später an Alzheimer oder anderen Demenzformen wie Personen mit Schlafstörungen oder körperlicher Inaktivität. Ergo gilt für tagsüber: RUNTER VOM SOFA und nachts: DIE NACHT IST ZUM SCHLAFEN DA

Was ist Alzheimer?

Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung, die häufig nach dem 65.Lebensjahr auftritt und durch zunehmende Demenz gekennzeichnet ist. Benannt wurde die MORBUS ALZHEIMER nach dem Arzt Alois Alzheimer, der 1906 erstmals im Gehirn einer verstorbenen Patientin charakteristische Veränderungen festgestellt hat. Die Krankheit ist bis heute nicht heilbar.

Unter Wissenschaftlern glaubt man, dass rund 60% aller Demenzerkrankungen auf der Alzheimer Krankheit beruhen. Bei der Alzheimer-Demenz ist das demenztypische Verhalten (z.B. kognitive Veränderungen) direkt auf Gehirnveränderungen zurückzuführen. Daher bezeichnet man Alzheimer auch als ‚primäre Demenz‘. Im Unterschied dazu sind bei ’sekundären Demenzen‘ andere Dinge ursächlich, z.B. Verletzungen, Mangelerscheinungen oder Vergiftungen wie z.B. Alkoholmissbrauch oder Medikamentenmissbrauch). Während sekundäre Demenzen (wie z.B. durch Alkoholmissbrauch) teilweise reversibel sind, gilt dies nicht für primäre Demenzen wie Alzheimer.

Alzheimer ist im Gehirn feststellbar

Nach dem heutigen Stand der Forschung geht man davon aus, dass sich im Gehirn von Betroffenen sogenannte Plaques bilden, die aus fehlerhaft gefalteten Beta-Amyloid-Peptiden bestehen. Neurofibrillen lagern sich in Form von Knäueln in den Neuronen ab, was als kennzeichnend für Alzheimer gilt.Fehlerhafte Tau-Proteine lagern sich sich aus dem Zellkörper heraus an die Axone an, was die verlassenen Zellen bis zur Unfähigkeit hin einschränkt.

Demenz in Deutschland

In 2018 wurden in Deutschland statistisch 1,7 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung erfasst, wovon ca. 2/3 unter Alzheimer leiden.

Von BSF

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