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In jedem Freiburg-Reiseführer ist die Empfehlung enthalten, auf dem Münsterplatz eine „lange Rote“ zu verzehren. Gemeint ist eine Wurst, die lang und dünn ist, zumeist im Brötchen serviert wird und überwiegend aus Schweinefleisch besteht. Wer nunmehr die Gelegenheit sucht, mehr als bisher dafür zu bezahlen, dem kann ab sofort geholfen werden. Zwei der Stände haben den Abgabepreis der „Langen Roten“ um 30 Cent erhöht.

Wer 2,80 statt 2,50 zahlen will, kann dies tun

Damit hat der kundige Freiburg-Besucher nun die Möglichkeit, für eine dem Grunde nach gleiche Wurst entweder 2,50 an den anderen Ständen direkt daneben zu bezahlen oder aber 2,80 bei den beiden Anbietern, die erhöht haben. Kaum einer der Touristen wird allerdings vergleichen, sondern sich einfach irgendwo anstellen. Am ersten Stand oder dort, wo die längste Schlange ist oder dort, wo die kürzeste Schlange ist. Vorgeprescht mit der Preiserhöhung sind die Anbieter Hassler und Meier, die zu denjenigen Wurstverkäufern gehören, die schon länger auf dem Münsterplatz stehen.

Der Freiburger sieht es entspannt

Der Freiburger sieht das entspannt und hat traditionell seinen Lieblingsverkäufer. Viele Freiburger schwören auf diesen oder jenen Wurstverkäufer, weil seine Wurst am besten schmeckt. Da werden auch 30 Cent hin oder her nichts daran ändern.

Die zwei Todsünden zur Langen Roten

Woran das Freiburger Bobbele den nicht-einheimischen Touristen erkennt? Ganz einfach: Das sind alle die, die sich die Wurst geknickt ins Brötchen legen lassen oder aber die Wurst mit Ketschup verlangen. Der „richtige“ Freiburger lässt die „lange Rote“ am Stück im Brötchen, auch wenn sie dann rechts und links aus dem Brötchen wabbelt und prinzipiell schneller als Fett- oder Senffleck-Verursacher auf dem Hemd infrage kommt. Der Freiburger bestellt seine „lange Rote“ niemals mit Ketchup, sondern mit Senf. Ob mit oder ohne Zwiebeln, die landessprachlich „Zwiebele“ genannt werden, ist jedem selber überlassen.

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Lange Rote auf dem Münsterplatz – hier in der Touristenform: geknickt.

Freiburger Wurststände heiß begehrt

Die Wurststände auf dem Freiburger Münsterplatz sind heiß begehrt. Um die Vergabe der Lizenzen hatte es in der Vergangenheit mehrfach Rechtsstreitigkeiten gegeben. Anbieter, die bei Ausschreibungen nicht zum Zuge kamen, wollten sich hereinklagen. Für Aufsehen hatten in der Vergangenheit auch steuerrechtliche Probleme des einen oder anderen Anbieters gesorgt, der seine Aufzeichnungen für das Finanzamt eher phantasievoll abgewandelt hatte.

Von BSF

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