Hepatitis CChris - das Gesicht der Kampagne. Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/126835 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/Initiative pro Leber"

Die Aufklärungskampagne „Bist du Chris?“ sensibilisiert derzeit Menschen in Deutschland für das weithin unterschätzte Risiko einer Hepatitis-C-Virus-Infektion. Viele hausärztliche und gastroenterologische Praxen sind dort darauf vorbereitet, Ratsuchende über die chronische Leberentzündung zu informieren, auf Hepatitis C zu testen und gegebenenfalls zu behandeln. Anders als noch vor wenigen Jahren kann heute die Hepatitis C bei den meisten Patienten geheilt werden.(1)

Aufmerksamen Menschen dürfte Chris momentan immer wieder begegnen, zum Beispiel in Arztpraxen, in Print-Medien, online oder im TV. Denn Chris ist der Name und das Gesicht einer Hepatitis-C-Kampagne. Sie macht deutlich, dass viele Menschen mit Hepatitis-C-Viren infiziert sind, ohne es zu wissen – in Deutschland schätzungsweise 100.000.(2) Wenn die Erkrankung nicht bekannt ist, haben diese Patienten keine Chance, behandelt zu werden und können zudem andere Menschen anstecken. „Ich wünsche mir, dass man in der Allgemeinbevölkerung und auch in der Ärzteschaft die Hepatitis C als ernste, aber heute effektiv heilbare Erkrankung noch stärker wahrnimmt und dass häufiger an den einfachen Hepatitis-C-Test in der Praxis gedacht wird.“, so der Berliner Gastroenterologe Prof. Dr. Wolf Peter Hofmann, der die Kampagne engagiert unterstützt.

Eigenes Ansteckungsrisiko für Hepatitis C hinterfragen

Die chronische Hepatitis C wird häufig als „stiller Killer“ bezeichnet. Denn die Virus-Infektion der Leber bleibt oft jahrelang ohne Symptome oder ruft allenfalls unspezifische Beschwerden hervor – selbst wenn die Leber schon geschädigt ist. Liegt schließlich die Diagnose vor, ist die Erkrankung oft schon weit fortgeschritten, so dass sich bereits eine Leberfibrose oder Zirrhose eingestellt hat. Gute Gründe also, das eigene Risiko für eine Ansteckung zu hinterfragen. Situationen, in denen es zu einer Übertragung kommen kann, gibt es viele. Eine kurze Checkliste steht online unter www.bist-du-chris.de zur Verfügung. Und gibt eine erste Orientierung vor der Durchführung eines Tests beim Arzt. Prof. Hofmann hebt die Bedeutung des Tests hervor: „Wenn kürzlich oder auch vor langer Zeit einmal Lebenssituationen mit Übertragungsrisiko aufgetreten sind, empfehle ich die Testung auf Hepatitis C beim Hausarzt. Es handelt sich für den Patienten nur um eine einfache Blutentnahme.“

Hausärzte sind meist erste Anlaufstelle, wenn es darum geht, das Hepatitis-C-Risiko abzuklären. Viele Praxen haben sich auf die ratsuchenden Patienten eingestellt. Die Ärzte stehen beratend zur Seite und halten umfassendes Informationsmaterial bereit. Gegebenenfalls kann man dort auch gleich einen Bluttest durchführen lassen. Bestätigt sich der Verdacht auf eine Hepatitis C, müssen Patienten heute nicht mehr verzweifeln. Dank moderner Medikamente ist die Hepatitis C in den meisten Fällen in kurzer Zeit (in der Regel in 8 bis 24 Wochen) heilbar.(1) Der Experte Prof. Hofmann unterstreicht diese positive Perspektive nachdrücklich: „Die Betroffenen können in den allermeisten Fällen davon ausgehen, dass sich – bei einer rechtzeitigen Therapie – die Leber weitestgehend von der chronischen Hepatitis C erholen kann.“

Ziel: Die Elimination der Hepatitis C

Prof. Hofmann hat mittlerweile zahlreiche Infizierte mit den neuen direkt antiviralen Arzneimitteln behandelt und weiß, was eine erfolgreiche Therapie bedeutet. Die Patienten fühlen sich wieder gesund und leistungsfähig und haben – zumindest bei frühzeitiger Behandlung – ihr Risiko für eine Leberzirrhose und einen Leberzellkrebs gesenkt. „Wichtig“ – so Hofmann – „ist auch die Gewissheit, dass man als Betroffener nach erfolgreicher Therapie nicht mehr ansteckend ist. Allerdings besteht bei Risikoverhalten die Gefahr einer erneuten Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus“.

Erfahrungen können Patienten und ihre Angehörigen auch mit anderen Menschen teilen, entweder im persönlichen Gespräch oder beispielsweise über die Facebook-Seite der Kampagne www.facebook.com/bistduchris. Das erhöht die Motivation, sich ebenfalls Gedanken zu ihrem Hepatitis-C-Risiko zu machen und sich testen zu lassen. Hofmann sieht hier eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe: „Politik, Krankenkassen, Selbsthilfegruppen und Ärzteschaft sollten gemeinsam Projekte realisieren, um Betroffene mit Hepatitis C zu identifizieren und dann auch schnell eine erfolgreiche Therapie zu ermöglichen. Nur so werden wir die Hepatitis C langfristig verdrängen und der Vision einer Welt ohne Hepatitis C näher kommen.“

Dies ist auch erklärtes Ziel der Weltgesundheitsorganisation WHO und des Bundesministeriums für Gesundheit.(3)(4) „Ich würde mir sehr wünschen, dass auch die Menschen in Deutschland in diesem Sinne zur Eindämmung der chronischen Infektionskrankheit Hepatitis C beitragen“, so Prof. Hofmann.

Die Kampagne „Bist du Chris?“

Chris ist ein international gebräuchlicher, populärer und geschlechtsunabhängiger Vorname. In der Kampagne steht er für eine beliebige Person – Mann oder Frau, jung oder alt – die sich möglicherweise irgendwann im Leben mit Hepatitis-C-Viren infiziert hat. Chris tritt damit dem Irrglauben entgegen, dass Hepatitis C immer nur ‚die anderen‘ betrifft. Die Frage „Bist du Chris?“ soll Menschen schließlich zum Nachdenken anregen, ob auch sie ein Ansteckungsrisiko haben oder hatten.

Die Kampagne wurde von der Initiative pro Leber ins Leben gerufen. Dahinter steht eine Kooperation der Deutschen Leberstiftung, der Deutschen Leberhilfe e.V. und der Gilead Sciences GmbH. Die Beteiligten eint das Ziel, in der Öffentlichkeit wie auch innerhalb medizinischer Fachkreise ein Bewusstsein für die Hepatitis C und für die Chancen zur Heilung und Elimination dieser bedrohlichen Lebererkrankung zu schaffen. Die derzeit wichtigste Maßnahme der Initiative ist die Kampagne „Bist du Chris?“.

 

Literatur: 
(1) DGVS. Aktuelle Empfehlung zur Therapie der chronischen Hepatitis 
C, Dezember 2016. http://ots.de/fr1d6  
(2) Leberhilfe-Projekt. Der Eco-Hep Report. 
http://www.leberhilfe-projekt.de/das-eco-hep-modell.html  
(3) http://ots.de/9zo81  
(4) Bundesgesundheitsministerium. 
https://www.bundesregierung.de/Content/Infomaterial/BMG/_2851.html


Foto: obs/Initiative pro Leber

Von BSF

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