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Bundeskanzler Olaf Scholz war heute für ein paar Stunden in Freiburg. Im neuen entstehenden Stadtteil Dietenbach steckte er zusammen mit anderen Vertretern aus der Politik eine Schaufel in einen extra aufgeschütteten Sandhaufen, um symbolisch den ersten Spatenstich vorzunehmen.

Oberbürgermeister Martin Horn (wie immer mit zu kurzen Hosenbeinen und bunten Socken) begleitete ihn dabei. OB Martin Horn weiß, genauso wie die meisten Freiburger, dass Olaf Scholz mit dem Entstehen des neuen Stadtteils in Freiburg bislang wenig zu tun hatte, aber er nutzt den Kontakt, um – auch in seiner Rede – die Botschaft zu platzieren, dass nachhaltiger und sozialer Wohnungsbau in dieser Größendimension nur möglich ist, wenn Land und Bund dies großzügig unterstützen und nennt auch eine Größenordnung, mit einem dreistelligen Millionenbetrag. Insoweit erfolgte die Einladung nicht nur, um schöne Bilder zu produzieren, sondern auch als wichtiger Schritt auf dem Weg zum Erhalt von Zuschüssen und Förderungen durch Land und Bund. Insoweit war die Einladung von Olaf Scholz und Landespolitikern ein ebenso kluger wie vorausschauender Schachzug aus Freiburg.

Martin Horn machte noch einmal deutlich, dass es nichts nutzt, wenn man sich vor den Problemen wegduckt oder das Bauen sein lässt, weil es teurer geworden ist. Man müsse sich den Aufgaben stellen und Lösungen dafür finden.

Baubürgermeister Martin Haag erklärt Olaf Scholz den neuen Stadtteil Freiburg-Dietenbach, wo knapp 7.000 Wohnungen für ca. 16.000 Menschen entstehen sollen. Auf Bezahlbarkeit eines großen Teils der Wohnungen wird dabei großen Wert gelegt.

Gut abgeschirmt von Protesten

Die Bauern, die mit ihren Traktoren die Veranstaltung stören wollten, kamen gar nicht in die unmittelbare Nähe der Veranstaltung, sondern mussten sich teilweise zu Fuß nähern und wurden auch dann nicht in die unmittelbare Nähe gelassen. OB Martin Horn hat vor der Kanzlerankunft die Gelegenheit genutzt, um mit einigen Demonstranten kurz zu sprechen. Kanzler Scholz machte deutlich, dass es gut ist, dass man in Deutschland demonstrieren und protestieren dürfe, – dass es aber auch Politiker braucht, die den Mut haben, dennoch Entscheidungen zu treffen.

Olaf Scholz absolvierte an dem Tag seinen Terminplan: Spatenstich und Reden in einem aufgebauten Großzelt auf dem Dietenbach-Gelände, Besuch im Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme und das Gespräch im SC-Stadion mit ca. 20 geladenen Personen, die sich gesellschaftlich im Raum Freiburg engagieren, z.B. auch einer Integrationsbeauftragten. Anschließend begab er sich nach Emmendingen, wo er auch Termine wahrnahm. Das Ganze wurde von einem Großaufgebot von Polizeikräften begleitet.

Ca. 20 Bürger, die sich im Großraum Freiburg besonders gesellschaft engagieren, diskutierten mit Kanzler Scholz im SC Stadion – natürlich bekam er dort auch ein SC-Trikot geschenkt.

Im Rieselfeld trafen sich einige wenige zumeist rot bekleidete Freunde einer Baumgruppe (genannt Langmattten-Wäldchen), die gegen Maßnahmen beim Bau des neuen Stadtteils demonstrierten und meinten aus Klimaschutzgründen dürfe man keine Bäume fällen. Dass teilweise Ausgleichsflächen aufgeforstet werden, wurde dabei ignoriert. Dass beim Bau des Rieselfelds, wo diese Demonstranten zum Teil nunmehr wohnen, auch Bäume und Pflanzen weichen mussten, wurde offenbar hingenommen.

Nicht nur Wohnungen, sondern noch mehr

OB Martin Horn wies darauf hin, dass in Freiburg-Dietenbach nicht nur rund 7.000 neue Wohnungen entstehen sollen, die zur Hälfte sozial gefördert sind, sondern es sich um sehr großes Projekt handelt, bei dem auch Folgendes entsteht:

  • ca. 22 Kindertagesstätten
  • 17 Spielplätze
  • 15 km Radwege
  • 3 Straßenbahnhaltestellen mit Anschluss in die Innenstadt
  • viele weitgehend autofreie Wohnstraßen
  • energeieffiziente Gebäude mit Photovoltaik auf fast allen Dächern
  • 3 Stadtteilparks
  • 1 Schulcampus für rund 1.600 Schüler

Von BSF

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