Fleisch-Veganer-Vegetarier-mensch

Die einen schwören auf ein schön gebratenes Steak, die anderen halten es für unethisch, tierische Produkte zu essen oder machen auf die CO2-Bilanz der Tierhaltung aufmerksam. Doch was ist eigentlich mit dem menschlichen Körper? Braucht er unbedingt Fleisch zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen? Sind Vegetarier alle bleich, fahl und bekommen graue Haare und Eisenmangel?

Vegetarische oder vegane Gerichte finden sich auf vielen Restaurant-Speisekarten, einige wenige Restaurants bieten gar kein Fleisch mehr auf der Speisekarte an. Doch was ist dran an der Argumentation der Vegetarier und Veganer?

C02-Ausstoß durch Viehhaltung in der Landwirtschaft

Glaubt man einer Studie zur Lebensmittelproduktion aus Spanien und Argentinien, so steuert alleine die Viehwirtschaft der Bauern weltweit zwischen 12 und 18% zur Gasemission bei, – die Landwirtschaft gesamt trägt mit ca. 23% maßgeblich zu den größten Verantwortlichen für den Klimawandel. Doch irgendwas müssen die Menschen ja essen, argumentieren die Fleischesser. Aber es ist nicht ganz egal, ob man z.B. Eiweiß aus tierischer oder pflanzlicher Produktion zu sich nimmt, haben andere Studien ergeben. Nach einer Protein-Studie aus dem Jahr 2014 braucht man für die die Produktion tierischer Proteine deutlich mehr Ressourcen als für die pflanzliche Variante. Bei Rindfleisch z.B.:

  • ca. 18x soviel Land
  • ca. 10x mehr Wasser
  • ca. 9x mehr Treibstoffe
  • 10x mehr Pestizide

Verglichen wurde u.a. die Erzeugung von Proteinen durch Rinder im Vergleich zur Proteingewinnung über den Anbau von Kidney-Bohnen.

Ist Fleisch wirklich gesünder?

Fragt man die Experten der Weltgesundheitsorganisation, solle man möglichst auf rotes Fleisch (z.B. Rind, Schwein oder Lamm) genauso wie auf hoch verarbeitetes Fleisch (z.B. Wurst) möglichst verzichten. Die WHO empfiehlt eine pflanzliche Ernährung, die wenig Zucker, wenig Salz und wenig gesättigten Fettsäuren.

Es gibt auch zahlreiche Studien, dass bei wenig Konsum von rotem Fleisch und/oder verarbeitetem Fleisch bestimmte Krankheiten weniger auftreten und man weniger früh stirbt. Die Reduktion des Fleischkonsums kann dazu beitragen, das Risiko für Krebs, Diabetes oder Blutkreislauferkrankungen zu reduzieren. Herzerkrankungen und Schlaganfälle kommen bei veganer oder vegetarischer Ernährung seltener vor. Allein die Reduktion des Risikos kardiovaskulärer Erkrankungen dürfte für so manchen Vegetarier ein ausreichender Grund sein, auf Fleisch zu verzichten. Eine Oxford-Studie hat dies auch für Schlaganfälle aufgezeigt.

Nicht alle Kühe haben das Glück, vor Ihrem Tod auf einer Weide in der Natur herumlaufen zu können.

Vegetarier sind oft dünner: weniger Diabetes

Wer sich Vegetarier anschaut, wird statistisch häufig eher dünnere Menschen als fettleibige Personen antreffen. Damit senkt man das Risiko deutlich, an Diabetes zu erkranken.

Fleisch ganz zu verteufeln ist aber falsch

Fleisch pauschal ganz zu verurteilen und sich nur noch von Grünem zu ernähren, geht aber oft schief, weil es gar nicht so einfach ist, das Gute, was im Fleisch ist, durch vegetarische Ernährung zu ersetzen und hier oft Fehler gemacht werden.

Fleisch enthält auch viele wertvolle Stoffe

Fleisch ist aber nicht nur eine gute Proteinquelle, sondern es sind auch zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe im Fleisch versteckt. Fehlen solche Mikronährstoffe, werden Menschen häufiger krank, bekommen Knochenprobleme oder verfügen über ein geschwächtes Immunsystem. In mehreren Studien hat man nachgewiesen, dass bei Vegetariern und Veganen häufig schädliche Defizite vorhanden sind, vor allen Dingen an:

  • Zink
  • Jod
  • Eisen
  • Kalzium

Typisch ist auch ein Vitamin B12-Mangel bei Vegetariern und Veganern. Das Vitamin findet man nicht in Pflanzen, sondern nur in Tieren. Auch Eier und Milch helfen hier oft nicht weiter, weil durch Kochen oder Verarbeitung der Vitamingehalt deutlich reduziert wird. Wer weder Fleisch, noch Fisch oder Algen zu sich nimmt, läuft auch Gefahr, zu wenig Vitamin D aufzunehmen.

Gar nicht so einfach, als Veganer oder Vegetarier gesund durchs Leben zu kommen. Wer sich fleischlos ernährt, erhöht auch signifikant das Risiko, an chronischen Entzündungen zu leiden.

Wer sich nur von Obst und Gemüse ernährt, hat auch schnell Mangelzustände, wenn nicht künstlich bestimmte Nährstoffe zugeführt werden.

Fleischfresser leben kürzer, haben es aber einfacher

Fazit: Wer Fleisch isst, muss weniger auf die ausreichende Zufuhr notwendiger Vitamine und Nährstoffe achten, wird dafür aber voraussichtlich eher an bestimmten Krankheiten erkranken oder kürzer leben. Vegetarier, die nicht auf eine absolut ausgeglichene Ernährung achten und fehlende Bestandteile im Essen nicht künstlich zufuhren, werden allerdings auch krank.

Schlussendlich bleibt es eine ethische Frage, ob man ein Schnitzel oder ein Steak isst und auch eine Frage, inwieweit man etwas gegen den Klimawandel tun möchte. Die Lösung für viele ist: Verantwortlicher mit Fleisch umgehen. Lieber weniger Fleisch, aber dafür ggf. in Bio-Qualität aus regionaler Herkunft, um die Umweltbilanz nicht ganz so zu belasten.

Von BSF

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert