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Viele Betriebe haben aktuell Probleme, genug Personal zu finden. Das Problem tritt nicht nur in der Gastronomie, sondern auch in vielen anderen Bereichen – von der Produktion bis hin zur Bäckerei – auf. Wer als Unternehmer auch ein Problem hat, ausreichend qualifiziertes Personal zu finden und dazu noch die Fluktuationsquote senken möchte, sollte über Personalgewinnung über Empfehlungen aus dem vorhandenen Personal nachdenken. Die Universität Konstanz hat dazu jüngst eine aussagekräftige Studie veröffentlicht.

Empfehlungsprogramme funktionieren im Personalbereich sehr gut

Zahlt man z.B. dem bestehenden Personal eine Prämie für das Anwerben eines neuen Mitarbeiters, hat das Personalproblem oft ein schnelles Ende. Die Forscher an der Uni Konstanz haben herausgefunden:

  • Wer ein Empfehlungsprogramm für das Personal einführt, kann damit die Fluktuation im Mitarbeiterbereich im Schnitt um 15% senken
  • Die Kündigungsquote neuer Mitarbeiter, die über bestehendes Personal geworben worden sind, liegt 45% unter der Quote anders gewonnener Mitarbeiter. Auch die empfehlenden Mitarbeiter wechseln dann weniger häufig

Die Studie wurde in einer Supermarktkette gemacht. Auch wenn das Auszahlen einer Empfehlungsprämie natürlich Geld kostet, ist der positive Effekt daraus deutlich größer als die Kosten. Während die Prämien zur Gewinnung neuer Mitarbeiter mit ca. 0,10 Euro pro Monat und Mitarbeiter im untersuchten Unternehmen zu Buche schlugen, konnte der positive Effekt mit 2,49 Euro pro Monat und Mitarbeiter quantifiziert werden. Neue Mitarbeiter zu gewinnen, indem man bestehende Mitarbeiter darum bittet, sich doch einmal im Bekanntenkreis umzuhören und diesen im Erfolgsfalle dafür eine Prämie zu zahlen, rechnet sich also für das Unternehmen. Und für den empfehlenden Mitarbeiter.

Wie hoch ist die Fluktuationsquote in deutschen Unternehmen?

Mitarbeiter, die das Unternehmen wechseln, sind nicht so selten: Seit Jahren bewegt sich die Fluktuationsquote in deutschen Firmen bei ca. 30%. Mal ein paar Prozent nach oben oder unten. Mit höherer Vergütung, aber auch mit höherer Motivation und sozialer Einbindung lässt sich die Fluktuationsquote drücken. Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen, nehmen Wissen mit und neue Mitarbeiter binden Kapazitäten, weil sie erst wieder eingearbeitet werden. Andererseits bietet Fluktuation auch die Chance, dass von außen neue Impulse ins Unternehmen kommen.

Fluktuation schwankt von Branche zu Branche

Verschiedene Branchen sind von Fluktuation unterschiedlich stark betroffen, so wies das Statistische Bundesamt in 2021 (basierend auf Daten aus 2019) u.a. folgende Fluktuationsquoten bei Arbeitnehmern aus:

  • Gastgewerbe: 68,1%
  • wirtschaftliche Dienstleistungen: 50,8%
  • Baugewerbe: 36,6%
  • Handel, Instandhaltung und Reparatur: 30,7%
  • Gesundheitswesen: 24,1%
  • Finanz- und Versicherungsdienstleistungen: 16,7%

Von BSF

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