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Der Bund freier Tankstellen hat einmal die deutschen größeren Städte hinsichtlich ihrer Ausstattung mit Elektro-Ladesäulen für Pkws verglichen. Dabei kam heraus, dass die sogenannte Solarcity Freiburg, die sich Ökostadt nennt und als eine der ersten Städte in Deutschland über einen grünen Oberbürgermeister verfügte, gar nicht auf den ersten drei Plätzen steht, sondern sich hinter Städten wie Osnabrück, Stuttgart, Karlsruhe und Aachen einreihen musste. Bei Freiburg steht zwar „grün“ drauf, ist aber nicht „grün drin“, so der Vorwurf.  Im europäischen Vergleich sind die deutschen Städte ohnehin hinten an.

Verglichen wurde, wieviele Einwohner einer Stadt sich jeweils eine Ladestation teilen müssen. Eine Kennziffer, die wichtig ist, wenn sich noch mehr Menschen ein Elektrofahrzeug kaufen.

In Oslo steht beispielsweise für 488 Einwohner eine Ladesäule zur Verfügung, in Amsterdam für 650 Einwohner eine Säule. Davon sind deutsche Städte weit entfernt. Hier die Hitliste der deutschen Städte

Einwohner je Ladesäule in den größten Städten Deutschlands

  1. Stuttgart: 2.694 Einwohner
  2. Osnabrück: 7.113 Einwohner
  3. Mülheim: 7.935 Einwohner
  4. Karlsruhe: 8.099 Einwohner
  5. Hamburg: 8.131 Einwohner
  6. Aachen: 8.887 Einwohner
  7. Dortmund: 9.041 Einwohner
  8. Oldenburg: 9..187 Einwohner
  9. Braunschweig: 9.668 Einwohner
  10. Frankfurt: 9.748 Einwohner
  11. Berlin: 10.597 Einwohner
  12. Düsseldorf: 10.932 Einwohner
  13. Freiburg: 11.134 Einwohner
  14. Leipzig: 11.323 Einwohner
  15. Chemnitz: 11.476 Einwohner
  16. Augsburg: 12.361 Einwohner
  17. Saarbrücken: 12.429 Einwohner
  18. Münster: 12.569 Einwohner
  19. Kassel: 12.637 Einwohner
  20. München: 12.686 Einwohner

Schlusslicht der 50 größten Städte Deutschlands bildet übrigens Solingen, wo es für 52.909 Einwohner je eine Ladesäule gibt. Der Stand des Vergleichs ist Oktober 2017, verglichen wurden die 50 größten Städte Deutschlands. Auch wenn danach Freiburg noch die eine oder andere Ladesäule installiert hat, dürfte es für eine „grüne“ Stadt wie Freiburg peinlich sein, in einem solchem Vergleich auch nur im Herbst 2017 unsexy hinter Städten wie Aachen, Osnabrück und Braunschweig in einer solchen Liste aufzutauchen.

Freiburg hat Trend verschlafen

Die Stadt Freiburg hat den Trend zur Elektromobilität verschlafen, will Mitte des Jahres erst ein Konzept vorlegen. Am neuen Rathaus installierte Ladestationen und dort vorhandene Fahrzeuge sind noch kein Konzept. Der Anspruch von Freiburg muss es sein, hier Vorbild für alle anderen deutschen Städte zu sein und nicht hinterher zu hinken.

Aufgabe für den neuen Bürgermeister

Der neue Bürgermeister, Martin Horn, wird es sich sicher zur Aufgabe machen, die Elektromobilität in Freiburg noch mehr zu fördern, dazu könnte gehören:

  • Vor allen öffentlichen Gebäuden werden Ladestationen installiert
  • Förderung von mehr Elektromobiliät beim Carsharing
  • Austausch von Fahrzeugflotten in städtischen/stadteigenen Betrieben
  • Sonderstandplätze für Elektro-Taxis in Freiburg,z.B. vor dem HBF: E-Taxis vorne, Diesel hinten
  • Förderung von mehr Elektroautos im Zustellverkehr (z.B. Paketdienste) z.B. durch Einfahrverbote in Fussgängerzonen für Diesel/Benziner
  • Einrichtung freier oder günstigerer Parkplätze in der Innenstadt für Elektroautos, z.B. untere Kajo, am Karlsbau

Zulassungsstatistik April 2018

In der bundesweiten Zulassungsstatistik für April 2018 wird die Zulassung von 314.055 fabrikneuen Pkws ausgewiesen. Davon waren:

  • 61,6% Benziner
  • 33,4% Dieselfahrzeuge
  • 0,5% Flüssiggas-/Erdgasantrieb
  • 1,0% Elektroautos
  • 3,5% Hybridfahrzeuge

Solange die Ladeinfrastruktur nicht ausreichend vorhanden ist und andere Anreize fehlen, wird die Entwicklung der E-Mobilität schleppend verlaufen. Ein finanzieller staatlicher Kaufanreiz wird durch die noch sehr teuren Anschaffungspreise der E-Mobile konterkariert.

 

Von BSF

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