Kindererziehung

Bei der Erziehung unserer Kinder streben wir alle danach, das Beste zu geben. Dennoch unterlaufen uns immer wieder Fehler, die langfristige Auswirkungen haben können. Der Freiburger Autor Roman Schneider hat in seinem Buch „Das Kinderziehung 1×1“ auf die wichtigsten Fehler hingewiesen, die man möglichst vermeiden sollte. Hier ein Auszug:

1. Inkonsequenz

Nichts verwirrt Kinder mehr als wechselnde Regeln. Wenn ein Verhalten heute in Ordnung ist und morgen bestraft wird, können Kinder keine klaren Verhaltensrichtlinien entwickeln. Bleiben Sie konsequent bei Ihren Regeln und Konsequenzen.

2. Übermäßige Kontrolle

Viele Eltern versuchen, ihre Kinder vor allen Fehlern zu bewahren. Doch gerade durch eigene Erfahrungen und manchmal auch Misserfolge entwickeln Kinder wichtige Kompetenzen. Geben Sie angemessenen Freiraum zum Entdecken und Lernen.

3. Vergleiche mit anderen Kindern

„Warum kannst du nicht so ordentlich sein wie deine Schwester?“ Solche Vergleiche unterhöhlen das Selbstwertgefühl und fördern Rivalitäten. Jedes Kind hat einzigartige Stärken, die wertgeschätzt werden sollten.

4. Übermäßiges Loben

Paradoxerweise kann zu viel undifferenziertes Lob („Du bist so toll!“) kontraproduktiv sein. Spezifisches Lob für Anstrengung und Prozess („Ich sehe, wie hart du an dieser Aufgabe gearbeitet hast“) fördert hingegen eine gesunde Entwicklung.

5. Emotionale Überreaktionen

Wenn Eltern bei kleinen Vergehen übermäßig emotional reagieren, lernen Kinder nicht angemessene Reaktionen. Streben Sie danach, auch in herausfordernden Situationen ruhig zu bleiben und als emotionales Vorbild zu dienen.

6. Keine eigenen Fehler zugeben

Kinder lernen durch Beobachtung. Wenn Sie als Elternteil nie Fehler eingestehen, wie sollen Kinder dann lernen, zu ihren eigenen zu stehen? Zeigen Sie, dass Fehler Teil des Lebens sind und wie man konstruktiv damit umgeht.

7. Bedürfnisse der Kinder ignorieren

Oft sind wir so beschäftigt, dass wir übersehen, was unsere Kinder wirklich brauchen. Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für ungeteilte Aufmerksamkeit und aktives Zuhören, um die Bedürfnisse Ihrer Kinder wahrzunehmen.

8. Überfüllte Terminkalender

Viele Kinder haben heute Terminpläne wie Manager. Zwischen Sportverein, Musikunterricht und Nachhilfe bleibt kaum Zeit für freies Spiel – dabei ist gerade dieses entscheidend für Kreativität und Selbstregulation.

9. Zu wenig Grenzen setzen

Während übermäßige Kontrolle schädlich ist, gilt dies ebenso für zu wenige Grenzen. Kinder brauchen einen sicheren Rahmen, innerhalb dessen sie sich entwickeln können. Klare, altersgerechte Grenzen geben Orientierung.

10. Die Bedeutung von Vorbild sein unterschätzen

Der stärkste Einfluss auf Kinder ist nicht, was wir sagen, sondern was wir tun. Wenn Sie Werte wie Respekt, Ehrlichkeit oder gesunde Lebensweise vermitteln wollen, müssen Sie diese selbst vorleben.


Die Erziehung von Kindern ist vermutlich die anspruchsvollste Aufgabe, der wir uns stellen. Perfektion ist dabei unmöglich – und auch nicht nötig. Entscheidend ist vielmehr eine reflektierte Haltung und die Bereitschaft, aus eigenen Fehlern zu lernen. Denn genau diese Eigenschaften wollen wir auch unseren Kindern vermitteln.

Quelle: „Kindererziehung 1×1″ von Roman Schneider, erhältlich in allen Buchhandlungen, z.B. auch bei Thalia oder Amazon.

Von BSF

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