Der unter anderem für Tierschutzdelikte zuständige Fachdienst Gewerbe/Umwelt der Polizei wurde am 18. Juni darüber informiert, dass offenbar bei einem Steinbruch im Bereich Feldberg-Grafenhausen einige nicht heimische Reptilien, nämlich Bartagame ausgesetzt worden seien.
Passanten hatten dort mindestens vier der hier nicht heimischen Reptilien gesehen.
7 Reptilien am Feldberg wieder eingesammelt
Verständigte Mitglieder eines Freiburger Reptilienschutzvereines nahmen sich der Angelegenheit an und konnten sieben der teils in schlechtem Zustand befindlichen Tiere auffinden und sie so retten.
Es ist zu vermuten, dass sich noch weitere dieser Schuppenreptilien dort im Bereich aufhalten.
Aufgrund des schlechten Ernährungszustandes der überwiegend erwachsenen Tiere ist davon auszugehen, dass sie bereits in den letzten Wochen ausgesetzt wurden.
Das Aussetzen dieser Tiere stellt einen Straftatbestand nach dem Tierschutzgesetz dar.
Die Polizei weist darauf hin, dass es genügend Möglichkeiten gibt, Tiere in gute Hände abzugeben. In den meisten Fällen sogar kostenlos.
Der Fachdienst Gewerbe/Umwelt (Tel.: 0761/216892-0) hat die weiteren Ermittlungen übernommen und sucht Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben oder Hinweise zur Herkunft der Tiere geben können.
Wo leben solche Reptilien normalerweise?
Bartagamen – auch bekannt als Pogona – stammen ursprünglich aus den trockenen und halbtrockenen Regionen Australiens. Dort bewohnen sie unter anderem Buschland, Savannen und felsige Wüstengebiete. Besonders häufig trifft man sie in den zentralen und östlichen Teilen des Kontinents an.
In menschlicher Obhut, also als Haustiere, leben sie weltweit – darunter auch in Deutschland. In Terrarien bevorzugen sie ein warmes, trockenes Umfeld mit Sonnenplätzen, Klettergelegenheiten und einem Rückzugsort, um ihrem natürlichen Lebensraum möglichst nahe zu kommen.
Können Bartagame in deutscher Natur überleben?
In der freien Natur Deutschlands hätten Bartagamen es leider ziemlich schwer. Sie stammen aus dem trockenen, heißen Klima Australiens – da können die mitteleuropäischen Winter mit Frost, hoher Luftfeuchtigkeit und langen dunklen Phasen für sie schnell lebensbedrohlich werden. Besonders problematisch: Sie sind wechselwarm, also auf Außentemperaturen angewiesen, um ihre Körperfunktionen zu regulieren. Ohne ausreichende Wärme können sie weder verdauen noch aktiv bleiben.
Foto: Dragon Shelter e.V./Polizei