Das Freiburger Münster ist ein beeindruckendes Bauwerk mit einer langen Baugeschichte. Obwohl es oft als gotisches Bauwerk wahrgenommen wird, begann sein Bau bereits im romanischen Stil um das Jahr 1200.
Der Bauherr:
Der Bau des Münsters wurde von Berthold V. von Zähringen angestoßen. Er war ein mächtiger Graf und gilt als Gründer der Stadt Freiburg. Berthold V. sah in dem Münster nicht nur ein Gotteshaus, sondern auch ein Symbol für die Bedeutung Freiburgs und seiner Familie.
Die Bauzeit:
Die Bauzeit des Münsters war außergewöhnlich lang und erstreckte sich über mehr als 300 Jahre. Bis zur Fertigstellung des Turms im Jahr 1513 wurde ständig an dem Bauwerk gearbeitet.
Warum dauerte der Bau so lange?
- Finanzierung: Der Bau eines so großen Gotteshauses erforderte enorme finanzielle Mittel. Diese mussten durch Spenden und Stiftungen aufgebracht werden.
- Bautechnische Herausforderungen: Die Baumeister standen vor komplexen technischen Herausforderungen, die gelöst werden mussten.
- Änderung der Baustile: Im Laufe der Jahrhunderte änderten sich die Baustile. So wurde das Münster nicht nur im romanischen, sondern auch im gotischen und spätgotischen Stil weitergebaut.
- Krieg und Zerstörung: Kriege und andere Krisen führten immer wieder zu Unterbrechungen der Bauarbeiten.
Die Besonderheit des Münsters:
Die lange Bauzeit und die verschiedenen Baustile machen das Freiburger Münster zu einem einzigartigen Bauwerk. Es vereint Elemente der Romanik und der Gotik und ist ein Zeugnis der Baukunst über mehrere Jahrhunderte hinweg.
Wer war Berthold V. von Zähringen?
Berthold V. von Zähringen war eine bedeutende Persönlichkeit in der Geschichte Freiburgs und der Region. Er war der letzte Herzog aus der ursprünglichen Linie der Zähringer, einem mächtigen Adelsgeschlecht im Mittelalter.
Seine Bedeutung für Freiburg:
- Stadtgründer: Berthold wird oft als Gründer Freiburgs angesehen. Er ließ um 1120 die „Freie Burg“ errichten, die der Stadt ihren Namen gab und als Schutz für die neu gegründete Siedlung diente.
- Förderung des Handels: Berthold förderte den Handel und das Handwerk in der Stadt und gewährte den Bürgern zahlreiche Privilegien. Dadurch entwickelte sich Freiburg schnell zu einem wichtigen Zentrum in der Region.
- Bau des Münsters: Berthold initiierte den Bau des Freiburger Münsters, eines der bedeutendsten Bauwerke der Gotik in Deutschland.
Warum war er so wichtig für seine Zeit?
- Mächtiger Fürst: Als Herzog von Zähringen war Berthold einer der mächtigsten Fürsten seiner Zeit.
- Stadtgründer: Die Gründung zahlreicher Städte, darunter Freiburg, Bern und Zürich, geht auf die Zähringer zurück.
- Förderung der Städte: Berthold erkannte die Bedeutung der Städte und förderte deren Entwicklung.
Sein Vermächtnis:
Berthold von Zähringen hinterließ ein bedeutendes Vermächtnis. Die Städte, die er gründete, und die Bauwerke, die er errichten ließ, prägen bis heute das Bild der Region. In Freiburg erinnert man sich noch heute an ihn und seinen Beitrag zur Entwicklung der Stadt.
Wo ist Berthold V. von Zähringen begraben?
Die genaue Grabstätte von Berthold V. von Zähringen ist leider nicht eindeutig geklärt.
Obwohl er als Gründer Freiburgs gilt und maßgeblich am Bau des Münsters beteiligt war, gibt es keine eindeutigen historischen Belege dafür, dass er dort auch begraben liegt.
- Vermutung Münster: Lange Zeit ging man davon aus, dass Berthold im Freiburger Münster begraben sei. Im Münster findet sich auch eine prächtige Grabplatte, die lange Zeit fälschlicherweise ihm zugeschrieben wurde. Diese Grabplatte stammt jedoch aus der Münsterbauhütte des Johann Parler und wird auf 1350 datiert, also lange nach Bertholds Tod.
- Keine gesicherten Erkenntnisse: Es gibt keine schriftlichen Überlieferungen oder archäologischen Funde, die eindeutig belegen, wo Berthold begraben liegt.
Mögliche Gründe für die Ungewissheit:
- Turbulente Zeiten: Die Zeit nach Bertholds Tod war von politischen Umwälzungen geprägt. Die Zähringer Besitzungen wurden aufgeteilt und es kam zu Machtkämpfen. In solchen Zeiten können Grabstätten leicht in Vergessenheit geraten oder zerstört werden.
- Fehlende Tradition: Im Mittelalter war es nicht üblich, genaue Aufzeichnungen über Grabstätten zu führen. Oft wurden Verstorbene in den Kirchen oder Klöstern beigesetzt, ohne dass eine genaue Grabstelle markiert wurde.
Fazit:
Obwohl Berthold von Zähringen eine zentrale Rolle in der Geschichte Freiburgs spielt, bleibt seine letzte Ruhestätte ein Rätsel. Die Grabplatte im Münster ist zwar ein beeindruckendes Zeugnis der Geschichte, aber nicht die letzte Ruhestätte des Herzogs.
Wem gehört das Freiburger Münster heute?
Das Freiburger Münster ist ein besonderes Beispiel für gemeinschaftliches Eigentum und Verantwortung. Es gehört keiner einzelnen Person oder Institution, sondern verschiedenen Akteuren gemeinsam:
- Münsterfabrikfonds: Dieser Fonds wurde im 14. Jahrhundert gegründet und ist eine Art Stiftung, die eigens für den Erhalt und die Verwaltung des Münsters eingerichtet wurde. Er ist der rechtliche Eigentümer des Gebäudes.
- Münstergemeinde: Die Münstergemeinde gehört zur Seelsorgeeinheit Freiburg Mitte und ist für die geistlichen Belange im Münster zuständig.
- Stadt Freiburg: Die Stadt Freiburg hat eine besondere Beziehung zum Münster und unterstützt dessen Erhalt finanziell und ideell.
- Freiburger Münsterbauverein: Dieser Verein wurde 1890 gegründet und setzt sich aktiv für den Erhalt und die Restaurierung des Münsters ein. Er sammelt Spenden und führt Bauarbeiten durch.
Warum so viele Eigentümer?
Diese mehrfache Eigentümerschaft hat historische Gründe und spiegelt die Bedeutung des Münsters für die Stadt, die Kirche und die Bürger wider. Sie gewährleistet, dass das Münster als kulturelles und religiöses Zentrum erhalten bleibt und für zukünftige Generationen zugänglich ist.
Das Freiburger Münster ist ein Gemeinschaftsgut, das von verschiedenen Akteuren getragen wird. Diese vielfältige Eigentümerschaft sichert den Erhalt und die Pflege dieses beeindruckenden Bauwerks.
Wie hoch ist das Freiburger Münster?
as Freiburger Münster ist mit einer Gesamthöhe von 116 Metern ein beeindruckendes Bauwerk und zählt zu den höchsten Kirchenbauten Deutschlands.
Einordnung in deutsche Kirchenbauten:
- Spitzenreiter unter den Kirchen: Das Freiburger Münster ist zwar nicht die höchste Kirche Deutschlands insgesamt (z.B. gibt es Fernmeldetürme mit angegliederten Kirchen, die höher sind), aber unter den rein als Kirchen genutzten Gebäuden nimmt es eine Spitzenposition ein.
- Gotische Architektur: Die Höhe des Münsters ist typisch für die gotische Architektur, die durch ihre Streben und Gewölbe hohe und lichtdurchflutete Innenräume ermöglichte.
- Vergleich zu anderen Kathedralen: Im Vergleich zu anderen deutschen Kathedralen wie dem Kölner Dom oder dem Ulmer Münster ist das Freiburger Münster zwar etwas niedriger, aber dennoch ein beeindruckendes Beispiel für die Baukunst des Mittelalters.
Deutsche Kirchen im Höhenvergleich:
- Ulmer Münster: 161,5 Meter
- Kölner Dom: 157,38 Meter
- St.Marien (Lübeck): 125 Meter
- Freiburger Münster: 116 Meter
- Mainzer Dom: 99 Meter
- St.Michaelis (Hamburg): 132 Meter
- Berliner Dom: 113 Meter
- Dom zu Speyer: 105 Meter
- Limburger Dom: 97 Meter
- Dresdner Frauenkirche: 91 Meter
Das Freiburger Münster braucht sich also nicht zu verstecken
Besonderheiten des Freiburger Münsters:
- Schlanker Turm: Der Turm des Freiburger Münsters gilt als besonders schlank und elegant und wird oft als „schönster Turm der Christenheit“ bezeichnet.
- Aussichtsplattform: In 70 Metern Höhe bietet das Münster eine Aussichtsplattform, von der aus man einen herrlichen Blick über die Stadt Freiburg und das Umland hat.
- Landmarke: Das Münster ist das Wahrzeichen von Freiburg und prägt das Stadtbild.
Das Freiburger Münster ist nicht nur aufgrund seiner Höhe, sondern auch aufgrund seiner Architektur und seiner Bedeutung für die Stadt Freiburg ein einzigartiges Bauwerk. Es zählt zu den bedeutendsten Kirchenbauten Deutschlands und ist ein beliebtes Ziel für Touristen, wie man jeden Tag an den zahlreichen Besuchern in Freiburg sehen kann.
Warum hat die Uhr am Freiburger Münster nur einen Zeiger?
Die Tatsache, dass die Uhr am Freiburger Münster nur einen Zeiger besitzt, ist ein interessantes Detail, das oft Fragen aufwirft. Es gibt dafür mehrere Gründe:
- Historische Tradition: Als die Uhr im 16. Jahrhundert eingebaut wurde, war es durchaus üblich, dass Turmuhren nur einen Zeiger besaßen. Die genaue Zeitmessung war damals noch nicht so präzise wie heute, und ein Stundenzeiger reichte für die meisten Zwecke völlig aus.
- Einfachheit und Robustheit: Eine Uhr mit nur einem Zeiger ist einfacher in der Konstruktion und weniger anfällig für Störungen. Sie benötigt weniger aufwendige Mechanismen und ist somit robuster und wartungsärmer.
- Symbolischer Wert: Der einzelne Zeiger kann auch symbolisch gedeutet werden. Er erinnert daran, dass die Zeit unaufhaltsam vergeht und die Ewigkeit eine andere Dimension darstellt.
Warum nicht zwei Zeiger?
- Technische Herausforderung: Die Konstruktion einer Uhr mit zwei Zeigern, die präzise zusammenarbeiten, war im 16. Jahrhundert eine größere technische Herausforderung als heute.
- Kosten: Eine Uhr mit zwei Zeigern wäre teurer in der Herstellung gewesen.
Der einzelne Zeiger am Freiburger Münster ist ein Relikt aus einer Zeit, in der die Anforderungen an die Zeitmessung noch andere waren. Er ist ein Zeugnis der Geschichte und ein Beispiel für die einfache und robuste Technik vergangener Zeiten. Gleichzeitig verleiht er dem Münster einen einzigartigen Charakter und macht es zu einem besonderen Wahrzeichen.
Liste Freiburger Erzbischöfe im 20.Jahrhundert
Im Freiburger Münster haben folgende Erzbischöfe die letzten 100 Jahre gepredigt:
- Thomas Nörber (1898-1920): Seine Amtszeit war geprägt vom Ausbau der seelsorglichen Strukturen.
- Karl Fritz (1920-1931): Er überführte das Erzbistum in die Zeit der Weimarer Republik und berief 1921 eine Diözesansynode ein.
- Konrad Gröber (1932-1948): Seine Amtszeit war durch die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt.
- Wendelin Rauch (1948-1954): Er war maßgeblich an der Neuordnung der Nachkriegsverhältnisse beteiligt.
- Eugen Seiterich (1954-1958): Auch er setzte sich für den Wiederaufbau und die Neuordnung der Kirche ein.
- Hermann Schäufele (1958-1977): Seine Amtszeit fiel in die Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils und er war mit den damit verbundenen tiefgreifenden Veränderungen konfrontiert.
- Oskar Saier (1978-2003): Unter seiner Leitung wurde die Katholische Akademie Freiburg gegründet.
- Robert Zollitsch (2003-2014): Er war von 2008 bis 2014 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Bei der Aufklärung von Missbrauchsfällen fiel er eher durch Vertuschung auf.
- Stephan Burger (ab 2014): Amtierender Erzbischof in Freiburg