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Corona: 20% mehr neu festgestellte Infektionen am Tag in Baden-Württemberg

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In Baden-Württemberg wurden von gestern auf heute 182 Coronavirus-Infektionen neu festgestellt. Das sind rund 20% am Tag mehr als Samstag vor einer Woche, als es 149 neu festgestellte Infektionen waren.

Kumuliert sehen die Zahlen per 9.5.2020 laut Sozialministerium wie folgt aus:

Die mit Covid-19 Verstorbenen gehörten zu den folgenden Altersgruppen:

2300 Fälle aus medizinischen Einrichtungen

Bei 2.300 Infektionsfällen ist dokumentiert, dass die Getesteten im medizinischen Bereich arbeiten, z.B. in Kliniken, Arztpraxen, Rettungsdienst, Dialyseeinrichtungen oder ambulantem Pflegedienst.

Genesenen-Zahl ist vermutlich geringer

Die Anzahl der Genesenen ist nach jüngsten empirischen Erhebungen vermutlich kleiner als vom Sozialministerium oder Robert-Koch-Institut angegeben. Mehrere Kreise haben systematisch Infizierte, die nicht klinisch behandelt werden mussten, nach der Zeit anrufen lassen, nach der sie eigentlich als genesen gelten, wenn sie nicht verstorben oder klinisch aufgenommen worden sind. Bei den Telefonaten gab ein signifikanter Teil der Menschen an, noch unter Symptomen zu leiden und keinesfalls genesen zu sein.

Emmendingen machte den Test auf „genesen“

Unter anderem telefonierte man beim Gesundheitsamt in Emmendingen, wo bis Infiziertenzahl zwischenzeitlich bei etwas über 500 liegt, die Infizierten ab und stellte fest, dass allein 33 Personen auch mehr als zwei Wochen nach Feststellung der ersten Symptome immer noch Symptome haben und nachweislich nicht genesen sind. Diese Personen tauchen aber in offiziellen Statistiken als „genesen“ auf, weil die Genesung nicht überprüft, sondern geschätzt wird. Im Landkreis Emmendingen vermeldeten allerdings auch 444 Personen (der 517 nachgewiesenen Infektionen), dass sie sich gesund fühlen und symptomfrei sind.

Grund für den Anstieg der Infektionszahlen

Der Grund für den Anstieg der Infektionszahlen ist nur schwer zu bestimmen. Es könnte am geänderten Verhalten im Einzelhandel oder den Innenstädten liegen, wo sich nachweislich mehr Leute auf engem Raum bewegen, aber auch einfach schlichtweg an mehr Tests liegen. Da die Anzahl der Tests durch das Land Baden-Württemberg nicht genau ausgewiesen werden, ist eine Kausalkette nur schwer herzuleiten.

Schlange vor einem Einrichtungshaus einer schwedischen Kette in Freiburg in dieser Woche.

Bundesweit wurde die Testanzahl bislang nicht signifikant gesteigert

Bislang hat man in Deutschland zwar bundesweit die Test-Kapazitäten gesteigert, nicht aber die Anzahl der durchgeführten Tests. Hier die Anzahl der durchgeführten Tests, die das Robert-Koch-Institut für die letzten Wochen veröffentlicht hat:

Die Anzahl der tatsächlich durchgeführten Tests auf Covid-19 ging also die letzten Wochen eher zurück als rauf. Während in KW 14 noch über 400.000 Tests durchgeführt worden sind, waren es der letzten ausgewerteten Woche (KW 18) fast 20% weniger.

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