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Bad Bentheim: Skrupellose Schleuser transportieren noch immer Flüchtlinge in Kühlwagen

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Noch immer trifft die Bundespolizei auf skrupellose Schleuser, die die Not von Flüchtlingen ausnutzen: Am Donnerstagmittag (22.3.2018) wurden bei Bad Bentheim an der deutsch/niederländischen Grenze neun Menschen aus einem Kühl-Sattelzug befreit.

Ein ukrainischer Lkw-Fahrer hatte auf der Raststätte „Bentheimer Wald“ an der A30 Klopfgeräusche aus dem Laderaum seines Sattelzugs gehört und die Bundespolizei informiert. Daraufhin öffneten die Beamten den verplombten und verschlossenen Lkw, der eigentlich zum Transport von Wodka vorgesehen war und befreiten neun Iraker, darunter zwei Frauen und zwei Kinder im Alter von 10 und 12 unversehrt von der Ladefläche.

Nach ersten Ermittlungen waren die Personen am Tag zuvor in Frankreich unter Hilfe eines Schleusers auf die Ladefläche geklettert und mussten sich dort zwischen der Ladung verstecken. Der Lkw sollte über Belgien, Niederlande und Deutschland bis in die Ukraine führen. Der Schleuser hatte ihnen angabegemäß allerdings Großbritannien als Ziel versprochen.

Hunger, Durst und Kälte führten zum Klopfen

Wegen Hunger, Durst und Kälte im Auflieger machten die Flüchtlinge bei der Rast an der A30 durch Klopfen auf sich aufmerksam. Die Kühltemperatur im Auflieger betrug zur Kühlung der Fracht konstant zwischen 10 und maximal 15 Grad. Die Luft im Auflieger wurde mit zunehmendem Zeitablauf allerdings auch immer sauerstoffärmer.

7 x zurück in die Niederlande

Eine 43-jährige und ihr 18-jähriger Sohn sind bereits in Deutschland registiert und wurden an die zuständige Ausländerbehörde weitergeleitet. Die anderen sieben Personen stellten kein Schutzersuchen und wurden nach Durchführung der polizeilichen Maßnahmen in die Niederlande zurückgeschoben.

Lkw-Fahrer erschien selbst überrascht

Der Lkw-Fahrer machte auf die Beamten den Eindruck, dass er über seine lebendige Fracht selber überrascht war und nicht an der Schleusung beteiligt war. Die Bundespolizei in Bad Bentheim hat ein Ermittlungsverfahren zur Aufklärung der Schleusungsfahrt eingeleitet.

Foto: Bundespolizei

 

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